Schonmal überlegt, was alles zusammen kommen muss, damit die Stimme kraftvoll und klangvoll über die Boxen kommen soll und einen in eine wundervolle Traumwelt oder in eine spannende Reportage ziehen kann?
Der Kern des Ganzen ist natürlich die Fähigkeit, mit seiner Stimme den Hörer auf eine ganz besondere Reise zu schicken, aber da ist noch mehr: Ein Mikrofon ist nicht nur ein Mikrofon und ein Mikrofon gleicht auch nicht dem anderen. Zu einer sauberen Aufnahme gehören gewisse Gegebenheiten, der Raumklang soll z.B: keinen negativen Einfluss auf unsere Stimme nehmen (sitzt der etwa auf der Toilette?). Und wie verhält es sich wohl wenn ich mit der Entfernung zu meinem Mikrofon spiele? Das Mikrofon ist wie eine Lupe, jeder Klang muss sitzen. Es hört jede einzelne Silbe. Jedes kleine Schmatzen das dem Hörer klar werden lässt, der Sprecher hat wenig getrunken. Jedes Kratzen im Hals das dem Tontechniker verrät – die Stimme ist noch nicht warm gelaufen - und „schwupps“ ist man raus aus dieser kleinen Reise.
Genau diese Fragen begleiten mich seit meiner Ausbildung. 1991 in Krefeld geboren, habe ich schon in jungen Jahren einen kleinen Hang zur Technik gehabt. Mit 14 bin ich das erste Mal mit dem Medium Radio in Kontakt gekommen und 2011 entschied ich mich für die Ausbildung als Mediengestalterin Bild und Ton.
Während dieser Ausbildung konnte ich beide Seiten kennenlernen. Die des Technikers und auch die des Sprechers. Nach der Ausbildung ging es für 3 Jahre in den hohen Norden, dort produzierte ich vermehrt für den Norddeutschen Rundfunk und war bei einem externen Dienstleister für die Postproduction zuständig. In dieser Zeit verlieh ich ebenfalls meine Stimme und lernte stetig dazu. Aber es geht nichts über eine zusätzliche Ausbildung und so startete ich im April 2018 meine Weiterbildung im Sprechstil-Atelier in Düsseldorf.
Moment: Hamburg, Düsseldorf, wie geht das? 2018 ging es für mich wieder nach NRW und seitdem bin ich als Producerin im Hörfunk des WDR in Köln tätig. Im August 2019 führte mich der Weg ins stimm_kollektiv, weil die Leidenschaft einfach größer wurde.
Für mich sind beide Wege, der künstlerische und der technische Weg, unmissverständlich miteinander verknüpft.